20.01. San Cristobal de las casas, geht doch
Wir verlassen das nicht so hübsche Villahermosa nur mit Kaffee, auf den Rest des Frühstücks haben wir aus hygienischen Gründen lieber verzichtet, dafür gibt’s lieber etwas vom Bäcker am Strassenrand.
Die Fahrt geht über Straßen, die mal gut und mal sehr schlecht sind, obwohl Maut dafür verlangt wird. Angekommen im Bundesstaat Chiapas ist eine ‚Mautsstelle‘ von Kindern, die dort in Zelten leben, belagert, die 50 Pesos für das Öffnen der Schranke verlangen, 20 tun es aber auch. Anarchie…. Wir fahren durch eine tolle weite Gebirgslandschaft und kommen schließlich am Ziel an, in San cristobal de las casas und schon bei der Einfahrt sind wir ein bisschen erleichtert, es sieht wirklich mal sehr hübsch aus und auch nicht so dreckig und vermüllt. Das Hotel ist sehr schön und auch der erste Stadtrundgang bestätigt, es ist einfach ein hübsches Städtchen mit bunten Häusern, Kirchen und viel buntem Treiben auf den Straßen. Hier bleiben wir erstmal!
21.01. Cañón del Sumidero
Wir sind begeistert von unserer Unterkunft, nicht nur schöne Zimmer, ein gemütliches Bett, eine heiße Dusche, sondern auch noch leckeres Frühstück. Wir verlängern zwei Tage!

Heute fahren wir mal wieder zu einem Nationalpark, dem cañón del sumidero. Dort besteigen wir ein Schnellboot und ab geht die wilde Fahrt. Wir haben gelesen, dass es sich lohnen soll, aber dass es dann so beeindruckend ist, hatten wir nicht erwartet. Der cañón wird vom Río Grijalva durchflossen und hat bis zu 1,1km hohe Steilwände, und am Ende einen riesigen Stausee. Die Staumauer gehöre zu den höchsten der Welt laut Guide, laut Wikipedia liegt sie auf Platz 15. Die Fahrt ist rasant, immer wieder wird angehalten für Aussicht und für die vielen Vögel, Iguanas, und für große Krokodile! Die Landschaft ist fabelhaft, die mexikanischen Mitreisenden zischen in der Zeit einiges an cerveza weg.
Canon
Am Nachmittag laufen wir noch durchs Städtchen zu einem Aussichtspunkt.
Aussicht
…. und anschließend noch zum Markt, mal gucken, was vielleicht mit muss…
Menschen
22.01. Hochrisikogebiet
So. Warum auch immer gilt Mexico nun als Hochrisikogebiet. Keine UK-Mutation und weit von der 200er Inzidenz entfernt. Es bleibt ein Lotteriespiel und eine Art Willkür, die die Politik in Deutschland etabliert… Aber auch das werden wir hinkriegen.
Der Tag war ansonsten sehr schön. Um 09:15 sollten wir abgeholt werden um zwei indigeneDörfer zu besichtigen. Ok, es wurde 09:45.
Wir fahren mit zwei Mexikanerinnen (die Tulum und Cancun ganz toll finden *würg*) zunächst nach Chamula und besichtigen dort zuerst zwei Kirchen und einen Friedhof; und der ist speziell:
In der Kirche selber dürfen keine Fotos aufgenommen werden. Die Tzotzil, die dort ansässige indigene Gemeinschaft, hat einen synkretistischen Glaube, der sowohl die Anbetung christlicher Heiliger als auch traditionelle Rituale beinhaltet. Die Kirche ist ausgelegt mit Piniennadeln, diversen katholischen Heiligen in indigener Tracht und tausenden Kerzen, vor denen einzelne oder ganze Familien beten, Pox (Schnaps) oder Coca Cola opfern, und auch mal ein Huhn Krankheiten erkennen lassen. Wilde Mischung.

Danach fahren wir weiter in das Dorf Zinacantan. Dort findet gerade ein mehrtägiges Fest zugunsten San Sebastián statt, es ist voll, alle sind in Tracht gekleidet, Corona scheint hier nicht zu existieren (obwohl es Plakate in der Dorfsprache gibt).

Die Tracht hier sieht komplett anders aus, alles ist mit Blumen bestickt, für Männer und Frauen und auch schon für die Kleinsten. Wir besuchen noch eine Weberei und verkosten die besten Tacos,

wir werfen von Weitem einen Blick auf die Feierlichkeiten und dann geht’s zurück. Diesmal werden wir am Hauptplatz abgeladen, seltsamerweise werden die anderen beiden weiter transportiert. Auch wenn unser Hotel behauptet, dass sei so üblich, bleibt mal wieder ein Nachgeschmack, dass bei nicht-mexikanischen Touristen andere Regeln und andere Preise gelten.
Am Nachmittag gehen wir noch auf den Markt und können uns vor lauter Angebot kaum für etwas entscheiden. Die mehrfach erwähnte Restaurantempfehlung ist leider ein Reinfall. Dafür schmeckt der hiesige Schnaps Pox sehr gut 😉
23.01. Routa D199, überlebt!
Da wir am Vortag etwas entscheidungsunfreudig waren, sind wir am Morgen nochmal auf den Markt gegangen und haben ein paar hübsche Dinge gefunden. Dann geht’s los Richtung Ocosingo, nach reiflicher Überlegung und viel Fragerei auf genau jener Route, die wir zunächst gemieden haben wegen vermeintlicher Strassenbarrikaden (und ab und an mal ein Überfall…)
Die Straße geht durch die Berge und durch viele Dörfer mit indigener Bevölkerung, die sich benachteiligt fühlen. Die Straße ist schmal, in zum Teil schlechten Zustand und hat vor allem gefühlte 350 topes (oder dremples, wie Katharina sie nennt wie in Holland), das sind Schwellen zur Verkehrsberuhigung, gerne auch mal acht hintereinander, z.T sehr hoch, manche im Schatten liegende fast unsichtbar, möglicher Reifenschaden oder Achsbruch nicht unwahrscheinlich. Nicht umsonst gibt es auch an jedem dritten tope einen Reifenhändler. Wir waren sogar in zwei Barrikaden, konnten bei den Kindern ein paar Pesos gegen Bananen und Chips tauschen. Maschinengewehr hatte nur das Militär, das an uns vorbei fuhr. (gerne aber auch mal die Wächter an Parkplätzen….)
In Ocosingo angekommen fragen wir im Hotel wegen der nahegelegenen archäologischen Stätte Tonina, die wir besuchen wollten, die sei aber leider geschlossen. Glücklicherweise können wir das Zimmer stornieren und so fahren wir weiter wieder bis Palenque, da waren wir schon.
Kurz vor Palenque können wir so dann doch noch die cascadas de agua azul besuchen, das haben wir uns beim letzten Mal wegen der ‚gefährlichsten‘ Straße gekniffen.
In der Stadt selbst nehmen wir dasselbe Hotel, diesmal gibt es sogar ein Willkommenbier, also alles richtig gemacht.