27.11 Rasante Fahrt in den Dschungel
Heute geht’s vermutlich zu unserer letzten großen Station in Costa Rica, nach drake Bahia bzw. Corcovado Nationalpark. Das soll nochmal ein richtiges Highlight werden.
Wir starten nach einem „dünnen“ Frühstück um 8 mit dem Bus in Richtung Palmar Norte. Im Bus treffen wir bekannte Gesichter. Wir steigen dann zusammen mit Julia aus (natürlich ist in Palmar Norte eigentlich keine Haltestelle, aber das ist bekanntermaßen kein Problem). Ein Taxifahrer bittet darum uns nach Sierpe zu fahren, und wir tun ihm den Gefallen. In Sierpe haben wir 1.5 Stunden Aufenthalt. Ein gemütliches Dorf mit 8 Straßen aber dem wichtigen Bootsanleger nach Drake (hierher kommt man in der Regenzeit nur mit dem Boot). Über den Fluss Rio sierpe durch die größten Mangrovenfelder Mittelamerikas geht’s im Höllentempo los. Wir kommen um 14 Uhr an und lernen praktisch was eine „Wasserlandung“ ist.
Unser Hotelpraktikant holt uns tatsächlich mit einem 4*4 ab, und wir fahren einige hundert Meter in luftige Höhen zu unserer Lodge. Hier ist alles offen, viel Holz und wir sind mitten in der Natur. Neben uns fliegen Tukane und Papageien und wir sehen sogar den Pazifik.
Und das für 43 Euro die Nacht.
Nach einem kurzen Essen geht’s zurück ins Hotel, uns begrüßt ein Stromausfall. Bei strömendem Regen versuchen die Hotelbesitzer das zu korrigieren, scheitern aber.. Jetzt liegen wir bei absoluter Finsterheit um 9 im Bett und hören sogar das Meer rauschen…
Das macht gar nichts, denn morgen geht’s um halb 6 raus und zusammen mit Julia und einem Guide machen wir eine 20km Wanderung durch den Dschungel!
P.s vielleicht kommen wir doch über den Landweg nach Panama, das wäre ein mögliches neues Ziel für nächste Woche.
28.11 Welcome to the Djungle
Der Tag hat gehalten, was wir versprochen haben und wird in Erinnerung bleiben.
Knapp 20 km Fußmarsch liegen hinter uns, um 6.30 ging es los. Carlos holte uns ab und wir fuhren durch Flüsse zu unserem „Basispunkt“. Hier erhielten wir beide und unsere Bekannte Julia ein 30 minütiges, intensives und wahrhaftig, wachrüttelndes Briefing.
Gleich zu Beginn wurden wir von einer Vielzahl von Gefahren, die auf uns lauern, gewarnt. Von der Buschmeister- und Fe-de-lance-Schlange, über eine Horde Pekaris bis zu Jaguars sei alles möglich.
Gott sei Dank ist unser Carlos Überlebenskünstler, Soldat und ein Abenteurer und Biologe, irgendwo zwischen Rambo und Indianer Jones *Räusper*.
Der letzte unserer 4er Gruppe hatte immer den Auftrag sich nach hinten umzusehen, falls wir von einem Jaguar oder Puma (In der Kette, hinter Tiger und Löwe an 3 Stelle des Machtgefüges!) beobachtet werden….
Es dauert keine 5 Minuten und die erste Schlange ist in Sicht. Sie hat sich totgestellt, aber Katharina aka „Lara Croft“ hat sich nicht täuschen lassen.

Wir gehen nicht die „Standard“-Nationalparkroute (übrigens ist der Zugang nur mit Guide zulässig) sondern nehmen „direkte“ Routen durch den 3000-4000 Jahre alten Primärwald.
Merke: Im Primärwald brauchst du keine Machete, denn die Bäume sind so hoch und dicht, dass kaum Licht für andere Pflanzen einfällt. Wir lernen viel über die Flora und Fauna (u.a. einen Baum, der sich in einem Jahr – falls nötig – bis zu 80cm verschiebt, um an Sonne zu kommen. Auch Tiere sind einige zu sehen, bspw. Affen und Papageien.


Unsere Schuhe sind nach einer Stunde bereits so dreckig, dass man kaum noch einen Schuh erkennt.
Bevor wir eine Mittagspause machen, sehen wir noch einen Wasserfall von oben (der eigentlich wegen Corona gesperrt ist, aber wir sind heute ja Abenteurer) und waten durch den Fluss (Katharina geht danach freiwillig! baden).
Nach der Pause geht’s am tollen Strand entlang, noch mal an der Lodge vorbei, die auch schon von George Clooney, Meryl Streepe, etc. besucht wurden (und unser Guide hat sie natürlich alle gehabt).



Dann folgt eine sehr steile Wand, die uns alles abverlangt und abschließend ein Belohnungsbier beschert (in einer weiteren Lodge). Pünktlich zu unserem ersten Sonnenuntergang seit den 5 Wochen hier kommen wir erschöpft an. Raus aus dem Park
(der 2017 + 2018 als bestes Park weltweit ausgezeichnet wurde nd nur aufgrund von kolumbianischen Drogengeschäften gings dieses Jahr auf Platz 3 (hinter Grand Canyon und Galapagos))
und zurück mit dem 4*4 über Stock und Stein, sind wir sehr kaputt aber Happy das gemacht zu haben. Die 90 Dollar p.P waren es wert.

29.11. Was braucht man mehr…
Nach dem gestrigen anstrengenden Tag schlafen wir aus… Also bis wir gegen 6h erstmalig vom Vogelgezwitscher geweckt werden, um 7h meinen es die Papageien aber so richtig gut und krächzen lautstark vor unserer Hütte. OK, also aufstehen und Frühstück sammeln. Da wir keine Lust auf ungetoasteten Toast hatten, versuchten wir im Supermarkt etwas zu finden, das brotähnlich wirkte, und gingen mit Müsli, Milch und Kaffee. Das in der kleinen Hütte zubereitet und auf der Terrasse verzehrt, was braucht man mehr.
Der Tag verlief gemütlich auf der Terrasse, nebenher wurde aber ziemlich viel organisiert für den Absprung aus Costa Rica. Immer zwischendurch unzählige Kolibris, Tukane, Papageien und andere bunte Vögel in Augenhöhe.
Irgendwann war dann auch der folgende Tag organisiert und wir liefen zum Strand, trafen Mitreisende aus dem letzten Bus, gingen durchs Dorf, trafen mal wieder auf Julia und gingen etwas essen. Also, nicht viel passiert und dennoch ein toller Tag!
Morgen wird es dann wieder aufregender. Bootstour zur Isla caño.
30.11. Wieviel kann es eigentlich regnen?
Wir liegen die halbe Nacht wach. Es regnet ohne Unterlass, es gewittert, es ist mal wieder unglaublich laut, kein Wunder ohne Fenster in einer Holzhütte mit Wellblechdach…. Die Vorstellung, es könnte wieder das Zimmer unter Wasser stehen, oder aber die geplante Schnorcheltour bei Gewitter stattfinden lässt uns ebenfalls wach bleiben, außerdem vermutete Stefan noch Einbrecher im Bad….
Am Morgen wurde die Tour erst verschoben, dann schließlich komplett abgesagt. Also nix Isla caño. Dafür wieder ein Tag auf der Terrasse mit jeder Menge Kaffee, Recherche zu Galapagos, Trockenföhnen der müffelnden immer noch feuchten Schuhe von vorgestern und der Buchung der Flüge nach Panama!

Der Regen lässt zwischenzeitlich mal nach, nimmt aber gegen Abend wieder kräftig zu, so dass wir überlegen, ob wir überhaupt noch etwas Essbares bekommen werden. Aber da es nur Müsli gab zogen wir Flip Flops und Regenjacke an und zogen los in die „City“, um eins von den vier Restaurants zu suchen, das auch Kreditkarte akzeptiert und haben mal wieder erstaunlich lecker gegessen…..

….bei echter Latino Musik